10 Vorhersagen für KI im Jahr 2025

Gepostet von:
Olga Heuser
am
9.1.25

Künstliche Intelligenz hat sich stark weiterentwickelt: mit verbessertem Gedächtnis, schnelleren Prozessen, einfacherem Zugang zur Videogenerierung und insgesamt intelligenteren Systemen. Auch andere Bereiche sorgen weiter für frischen Wind in der Tech-Welt. Hier kommen unsere Prognosen für das neue Jahr.

Das vergangene Jahr war geprägt von kontinuierlichem und bedeutendem Fortschritt in der Technologie. Künstliche Intelligenz hat sich stark weiterentwickelt: mit verbessertem Gedächtnis, schnelleren Prozessen, einfacherem Zugang zur Videogenerierung und insgesamt intelligenteren Systemen. Auch andere Bereiche wie autonomes Fahren, virtuelle Realität, Gehirn-Computer-Schnittstellen und Quantencomputing haben große Fortschritte gemacht und für frischen Enthusiasmus in der Tech-Welt gesorgt. In diesem Beitrag findest du 10 Vorhersagen darüber, wie sich die Technologie im Jahr 2025 weiterentwickeln wird:

  1. Google wird bei realitätsnaher Bild- und Videogenerierung führend sein, gestützt durch die riesigen Datensätze von Google Images und YouTube. Außerdem werden KI-generierte Videos  von realen Videos nicht mehr zu unterscheiden sein, ähnlich wie heutige KI-generierte Bilder. Vielleicht wird es sogar 2025 den ersten, vollständig KI-generierten Spielfilm geben. Die traurige Kehrseite: Deepfakes von Bildern und Videos werden so realistisch, dass sie kaum noch zu erkennen sein werden.
  2. KI-Telefonie wird sich im Mainstream etablieren: Künstliche Intelligenz, die den Telefon-Support übernimmt und mit KundInnen und Gästen am Telefon sprechen, Auskunft geben und Reservierungen entgegen nehmen kann, wird im Laufe dieses Jahres in allen Branchen zur Anwendung kommen. Voice KI entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit und bald wird man menschliche MitarbeiterInnen von KI-Assistenten am Telefon nicht mehr unterscheiden können.
  3. KI-Agenten sind das nächste große Ding im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das große Ziel ist es, KI über einfache Gespräche hinaus zu befähigen, zuverlässig komplexe, mehrstufige Arbeitsabläufe in einer digitalen Umgebung auszuführen. Kurz gesagt: Die Technologie entwickelt sich von der bloßen Informationsverarbeitung hin zur aktiven Handlung. Man stelle sich vor, dass alle Web-Interaktionen von einem KI-Agenten übernommen werden. Wahrscheinlich werden die Chatbots selbst zu agentischen Systemen, die weitaus komplexere Aufgaben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen werden. Denn sie können mit natürlicher Sprache gesteuert werden und nahtlos mit bestehenden Software-Tools und Plattformen zusammenarbeiten.
  4. Im Jahr 2025 werden KI-Anwendungen immer spezifischer und besser und viele Unternehmen werden verstehen, wie sie generative KI effektiv einsetzen können. Seit 2022 laufen Experimente mit KI – der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die passenden Anwendungsfälle zu finden.
  5. KI wird zunehmend in ihrer eigenen Entwicklung eingesetzt, was den Beginn einer kleineren Form der rekursiven Selbstverbesserung markiert. Eine komplett autonome KI-Entwicklung, bei der KI sich selbständig weiterentwickelt, wird jedoch auch 2025 noch nicht ohne menschliche Eingriffe möglich sein.
  6. KI-Modelle werden deutlich größere Token-Limits erreichen, die weit über 10 Millionen hinausgehen. Die besten Modelle werden nahezu unbegrenzte Memory besitzen (z. B. Hunderte Millionen Tokens mit einer Abrufgenauigkeit von 99,9 %). Das wird dazu führen, dass Unternehmen KI-Modelle für Aufgaben nutzen, die eine umfangreiche Historie oder sehr komplexe Datenmengen benötigen, wie z. B. juristische Dokumentationen, große technische Handbücher oder langfristige Kundeninteraktionen. Unternehmen könnten umfangreiche interne Datenbanken, CRM-Systeme oder Projekte direkt in den Kontext eines Modells integrieren, ohne auf separate Abfragen oder fragmentierte Datenansätze angewiesen zu sein.
  7. Autonomes Fahren wird die Fähigkeiten von Menschen übertreffen. Autonome Fahrzeuge können durch Algorithmen, Sensorik und Vernetzung Verkehrsflüsse optimieren und menschliche Fehlerquellen zu eliminieren. Mit präzisen Sensoren, Echtzeit-Datenverarbeitung und der Fähigkeit, Millionen von Verkehrsereignissen zu analysieren, könnten sie sicherer fahren als Menschen.
  8. Eine Superintelligenz, sog. Artificial General Intelligence (AGI), wird auch 2025 noch nicht erreicht. Die Entwicklung wird mehr Zeit benötigen, obwohl der Begriff AGI bereits seit 2022 von OpenAI als Marketingbegriff verwendet wird. AGI beschreibt eine KI, die menschliches Denken vollständig nachbilden kann – also nicht nur in spezifischen Aufgaben (wie aktuelle KI-Modelle), sondern in einem breiten Spektrum an Fähigkeiten eigenständig, flexibel und auf menschlichem Niveau agieren kann.
  9. Eine massive Anti-KI-Bewegung könnte entstehen, da die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz Ängste vor Arbeitsplatzverlust, Datenschutzverletzungen, ethischen Problemen und Manipulation schürt. Diese Bewegung wird vermutlich zu intensiven Debatten über den verantwortungsvollen Umgang mit KI, die Regulierung der Technologie und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft führen.
  10. Innovative Kombinationen aus Technologien werden entstehen – etwa die Nutzung von Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCIs) in Verbindung mit alltäglichen KI-Tools. Hier könnte der wahre technologische „Zauber“ liegen. Durch BCIs könnten Gedanken und neuronale Signale direkt genutzt werden, um KI-Anwendungen zu steuern, ohne physische Schnittstellen wie Tastaturen oder Bildschirme. Dies würde intuitive, schnelle und barrierefreie Nutzungsformen schaffen – etwa gedankengesteuerte Assistenten oder personalisierte KI-Anwendungen, die auf Stimmungen und Bedürfnisse reagieren.

Diese Vorhersagen sollten mit einer gesunden Portion Skepsis betrachtet werden – die Zukunft der KI bleibt voller Überraschungen! Das Jahr 2025 markiert nicht nur einen weiteren Schritt in der technologischen Entwicklung, sondern auch einen Wendepunkt in der breiten Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz. Und doch zeigt die Geschichte, dass wir Menschen dazu neigen, die langfristigen Auswirkungen bahnbrechender Technologien zu unterschätzen. Ähnlich wie bei der Elektrifizierung, die nicht nur Komfort schuf, sondern Industrien und ganze Gesellschaften transformierte, wird auch die KI vermutlich weit über das hinausgehen, was wir uns heute vorstellen können.

KI allein bringt keinen Nutzen, nur weil sie existiert. Sie entfaltet ihr Potenzial erst in den richtigen Anwendungen und Umgebungen. In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, diese Technologien nicht nur weiterzuentwickeln, sondern sie gezielt einzusetzen, um die größten Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Die rasante Entwicklung der letzten zwei Jahre hat gezeigt, dass die Möglichkeiten generativer KI und anderer Formen weitreichender sind, als viele zunächst dachten.